Pilze auf der Überholspur
Neben Beerenobst oder Convenience Salaten sind frische Pilze auf dem deutschen Markt ein Segment mit überdurchschnittlichem Wachstum. Von 2006 bis 2015 haben die Einkaufsmengen frischer Pilze immerhin jährlich um knapp 4% zugelegt. Für 2016 zeichnet sich ein weiteres Wachstum in der Größenordnung von 5% ab. Bei Verarbeitungsware – hier dominieren die Konserven – sieht es dagegen anders aus. Der Verbraucher ersetzt immer mehr Pilzkonserven durch frische Pilze.
Champignons sind die mit Abstand wichtigste Pilzart auf dem deutschen Markt. Auch die Einkaufsmengen frischer Champignons sind kräftig gestiegen. Dafür waren vor allem die braunen Champignons verantwortlich, die 2016 voraussichtlich schon ein Drittel der Einkaufsmenge ausmachen werden. Die Ausgaben stiegen geringfügig langsamer, Pilze sind eines der wenigen Produkte in der Obst- und Gemüseabteilung mit leicht sinkenden Verbraucherpreisen. Deutlich rückläufig sind dagegen die Einkaufsmengen bei frischen Pfifferlingen. Da diese ausschließlich importiert werden, zeigen auch die Einfuhren einen rückläufigen Trend. Pfifferlinge stammen fast ausschließlich aus Wildsammlungen aus Osteuropa, sie lassen sich bislang noch nicht kultivieren.
Auch die Erzeugung in Deutschland zeigt steil nach oben. Die Produktion des dominierenden Champignons ist im vergangenen Jahrzehnt jährlich um gut 1.000 t oder knapp 2% gestiegen, wenn man die Daten des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e.V. (BDC) zugrunde legt.
Für 2016 zeichnet sich weiteres Wachstum ab. Der BDC rechnet mit einer deutschen Rekordernte bei Champignons. Die zu erwartende Gesamtproduktion dürfte erstmals die 70.000 t Grenze erreichen.
In den letzten Jahren spielte der Trend zur Regionalisierung bei Investitionsentscheidungen eine zunehmende Rolle. So haben Unternehmen aus nördlichen und westlichen Landesteilen nun auch in Produktionsstätten für Champignons in Süddeutschland investiert. Auch die Bio-Produktion ist bei Pilzen stärker vertreten als im übrigen Gemüsesortiment. (Quelle: AMI)