Die Agrarmärkte 2012 in Deutschland

Das Jahr 2012 war ein Jahr ohne Krisen. Schockereignisse, wie sie viele Bauern 2011 bei der EHEC- oder auch Dioxinkrise erleben mussten, hat es nicht gegeben. Somit war die Entwicklung an den Agrarmärkten maßgeblich das Ergebnis von Angebot und Nachfrage an den deutschen und europäischen Märkten. Zunehmend ist die Marktlage jedoch auch vom Exportgeschehen abhängig. Aus Sicht der Landwirte kommt es jetzt darauf an, den positiven Trend der Erzeugererlöse zu stabilisieren. Die Entwicklung der Nahrungsmittelpreise muss mindestens im allgemeinen Trend der Inflation bleiben, heißt es beim Deutschen Bauernverband.

Kartoffelmarkt
Mit 238.000 Hektar ist das vergangene Jahr das mit der historisch niedrigsten Kartoffelanbaufläche in Deutschland. Dies entspricht einer erneuten Verringerung zum Vorjahr um 8%. Auf Speisekartoffeln entfallen davon rund 97.000 Hektar. Die Erntemenge betrug 10,6 Mio. Tonnen, das sind fast 5% unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Der Trend zur Verringerung der Anbaufläche ist den Marktexperten zufolge noch nicht gebrochen und dürfte auch 2013 anhalten.

Obst und Gemüse
Die Gemüsemärkte - unter anderem für Weißkohl, Rotkohl, Möhren, Sellerie und Wirsing – zeigen sich aus Sicht der Erzeuger sehr freundlich. Dank einer günstigen Witterung konnten gute Ernten eingefahren werden und die Verkäufe laufen reibungslos. Bei Möhren ist nach einer Angebotsknappheit wieder ein normales Marktgeschehen festzustellen. Auch bei Zwiebeln ist nach einer durchschnittlichen Ernte von einem normalen Marktverlauf auszugehen.

 

Bei Äpfeln ist den Anbietern der Start in die Vermarktungssaison 2012/2013 gut gelungen. Die heimische Ernte lag bei knapp 900.000 Tonnen. Wenn auch die Verkaufsmengen noch etwas zögerlich laufen, so sind die Preise doch akzeptabel. Maßgeblich hat dazu die deutlich kleinere Ernte in den Niederlanden, Frankreich, Italien, Belgien beigetragen. Dort fehlten 20 bis 30% der normalen Erntemenge. Diese Märkte werden jetzt auch von Anbietern aus Deutschland bedient. Somit sind die Vermarktungsaussichten für die deutsche Ware mehr als optimistisch einzuschätzen. Die Preise liegen anhaltend über denen der Vorjahre.

 

Öko-Markt
Der Markt für Bio-Lebensmittel wuchs 2012 in Deutschland mit rund 5%. Das Umsatzvolumen erreicht damit fast 7 Mrd. Euro. Das entspricht einem Umsatzanteil am deutschen Lebensmittelmarkt von etwa 4%. Die Preise für Öko- Agrarprodukte sind stabil und zogen in den letzten Monaten etwas an, allerdings nicht so stark wie die Preise für viele konventionelle Rohstoffe.


(Quelle: DBV)