Morgen und in 10 Jahren? Wie funktioniert strategische Unternehmensberatung in der Praxis?

Rupert Fey

Es ist unbestritten: Es gibt einen grundlegenden Wandel in der Produktion, im Handel und sogar in der Gesellschaft insgesamt. Die Zahl der Produktionsbetriebe und Fachhändler sinkt seit Jahren. So gibt es z.B. jeden Tag ein Fachgeschäft weniger (von 2005-2015 in Summe 3.848(!) Geschäfte weniger laut Statista), alleine das stimmt nachdenklich.

Macht es also beispielsweise noch Sinn, für den Fachhandel zu produzieren? Oder liegt die Zukunft im organisierten Handel und seinem enormen Preisdruck, seinen knappen Sortimenten und großen Mengen? Und wie schreibt sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fort?
All diese Fragen sind unser tägliches Brot in der Beratung bei beyond-flora. Generell gibt es zwei Varianten damit umzugehen. Man schaut auf die großen Zahlen und adaptiert daraus eine Strategie für den einzelnen Betrieb. Nach der Logik machen Fachgeschäfte dann kaum Sinn, kleinere Produktionsbetriebe abseits der Produktionszentren ebenso wenig.

Wir denken da anders. Auch wenn der Markt schwierig ist, im eigenen Segment sogar rückläufig, sind mit der richtigen Strategie trotzdem sogar große Sprünge möglich.

Ich möchte Ihnen einen Einblick in die Herangehensweise für die strategische Zukunftsberatung geben, mit der wir seit Jahren als Sparringspartner mit Kunden herausragende Ergebnisse erzielen.

1. Aufnahme der eigenen Ist-Situation
Ganz gleich, in welchem Segment Sie tätig sind: Eine selbstkritische, vollständige und schonungslose Aufnahme der Ist-Situation ist unumgänglich. Neben den harten Fakten (Wirtschaftlichkeit, Sortiment, Umfeld, Wettbewerb, eigene Ressourcen) gehören auch weitere weiche Faktoren dazu (eigene Planung, Nachfolge, Kenntnisse und Vorlieben etc.).

2. Aufnahme Markt und Trends im eigenen Segment
Hier geht es um Marktdaten, um Trends aus den Produkten, um Megatrends der Branche und Gesellschaft. Wir schauen aus erster Hand und grundsätzlich von der Kundenseite auf das Segment. Statt Statistik ist uns der direkte Kontakt zu Einkäufern / Entwicklern und den führenden Unternehmen das Wichtigste, regelmäßig auch im Ausland. Statt Hochglanzprospekten und theoretischen Reden schauen wir auf der Fläche, wer sich wie und wohin entwickelt. Regelmäßige Testkäufe (auch Online) runden diese Erfahrungen ab.

3. Zielgruppen Analysen und Auswahl
Aus den gewonnenen Erkenntnissen definieren wir gemeinsam die Zielkunden. Nicht abstrakt mit einem Panel und Fantasienamen, sondern konkret mit echten Beispielen. Die Erfahrung zeigt, dass ein echtes „Anne und Thomas“ Paar mit dem neuen Haus im nächsten Ort zu viel anfassbareren Ergebnissen führt. Die oft für viel Geld angebotenen Panels der Zukunftsforschungsindustrie sind wenig branchenspezifisch und können auch nicht befragt werden. Tipp: Laden Sie lieber 5 oder 10 Kunden ein und befragen Sie möglichst konkrete Pläne! Einziges Muss: Sie müssen es so vorbereiten und ausarbeiten, dass der Kunde den neuen Ansatz versteht.

Planung und Kalkulation.

4. Konkretisierung und Kalkulation
Aus Schritt drei folgen in aller Regel Erkenntnisse, die Investitionen in Geld und Zeit fordern. Diese berechnen wir mit unserer Erfahrung und leiten geeignete Marketingmaßnahmen ab.
Der Faktor Zeit wird häufig unterschätzt. Neben der reinen Projektdauer wird allzu häufig die Zeit unterschätzt, die die Geschäftsführung für den Erfolg aufwenden muss. Hier sind entweder Kapazitäten zu schaffen oder andere Aufgaben müssen abgegeben werden.

5. Konzeption und Planungsphase
Alle gesammelten Erkenntnisse und Ideen fließen in ein Konzept ein, das gründlich besprochen werden muss und möglichst bildhaft Weg und Ziel darstellt. Alle beteiligten Personen müssen an Bord, damit hier letzte Fehlerquellen gefunden und abgestellt werden können. Die zeitliche Planung wird bereits verprobt und angefragt, sofern Fremdfirmen mit an Bord sind.

6. Umsetzung
Jetzt geht es endlich los. Dieser Punkt wird neben dem erfolgreichen Abschluss am meisten geliebt! Die Pläne werden umgesetzt, jeder kennt Tätigkeiten und Zeiträume. Ob Sie ein neues Produkt einführen, die Sortimente neu aufteilen oder einen 2. Standort eröffnen. Immer bleibt es wichtig, regelmäßig den Stand der Dinge zu prüfen und ggf. Änderungen und Erweiterungen rechtzeitig zu berücksichtigen. Die Erfahrung zeigt, dass dieser Punkt auf halben Weg gerne unterschätzt wird. Regelmäßig führt das zu hohen Kosten oder Verzögerungen, die ebenfalls hohe Kosten haben.

Umsetzung und Abschluss.

7. Abschluss
Es ist so weit, das Sortiment ist neu im Markt und gefragt, Webseite und Marketing wird gelobt und der Parkplatz ist voller Kunden. Das ist unbestritten der beste Moment und wirklich oft läuft es auch genau so ab. Trotzdem bleibt Unternehmensentwicklung ein Marathon, Verbesserungen müssen fortgeschrieben werden und die nächsten Projekte stehen an. Aber egal: Feiern Sie den Moment im Team, lernen Sie aus den bewältigten Problemen und erkennen Sie, wer wo die Hürden am besten meistern konnte. So finden Sie die besten Akteure fürs nächste Projekt.
Denn eines ist sicher: Immer weitere Veränderungen werden kommen. Das vermeintlich einfache Erfolgsrezept der allermeisten Betriebe ist nach unserer Erfahrung sich immer wieder den neuen Herausforderungen zu stellen.

Rupert Fey im Januar 2018

Hintergrund beyond-flora GmbH:
Rupert Fey als Geschäftsführer beyond-flora GmbH ist Handelsexperte für den Grünen Markt. Schwerpunkt sind Strategie und Kommunikation in der Branche. Intern werden Marken, Designs, Konzepte und Webseiten für die Branche entwickelt.
Kunden sind der Gartenbau, Handel, Floristik und die Zulieferindustrie.
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